Abenteuerlustig wie gewohnt habe ich auch in diesem Jahr die weite Anreise auf mich genommen, um beim European Media Art Festival dabei sein zu können. Was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt. Wenn heute abend die Preise vergeben sind und das BEST of EMAf-Programm gelaufen ist, können sich die Synapsen für ein Jahr ausruhen.
Doch halt!
Dieses Jahr war es ein klein wenig anders. Neben all den Diskussionen um die unabänderliche Überwachungs-Situation, (früher, vor dem global village waren es die Nachbarn) gab es Überraschendes. Da war dieses – ich sage mal – nette Projekt „BYOB – Bring Your Own Beamer“. Beim Start noch im Cafe Spitzboden in der Lagerhalle untergebracht, zog es die Aktiven angesichts des wohlig-molligen Klimas alsbald hinaus an die Luft. Schnell war die Kunsthalle Dominikanerkirche als Projektionsfläche ausgemacht. Wie schön. Dass dann aus umliegenden Häusern die Nachbarschaft aus ihren in 3. Etage gelegenen Wohnungen mitmachte, brachte einen zusätzlichen Reiz: Höhere Projektionen hat man in Osnabrück wohl kaum gesehen. (Foto: Fassadenprojektion Schloss Moers)
Es kam noch besser! Weil: Anders!
Am Samstag fand dann im Haus der Jugend die Festival-Performance zur attraktivsten Zeit statt. Tja, was gab es da in früheren Jahren schon zu sehen: Nackte Männer, die sich lange Nadeln in was auch immer für entlegene Körperteile gesteckt hatten und … ah, ich vergesse das mal lieber.
Diesjährig wurde es kontemplativ. Very nice. Wirklich. Mit „The Diamond Road Show“ hatten die Festival-Macher ein echtes Sahnestückchen gebucht. Und das allerbeste: Die an Flicker und Flacker und schnell-was-checken-gewöhnten Zuschauer im übervoll besetzten Saal blieben entspannt sitzen, hörten zu, sahen zu, klatschten begeistert, blieben bis nach dem Schluss, um sich die experimentelle Trickfilmästhetik produzierende Bildmaschine anzusehen.
Perfekt!
Wir sehn uns im Kino!
Glück Auf!