Europäischer Filmpreis 2012

Der Event des Jahres für europäische Filmmacher und alle die dazu gehören findet eigentlich in Berlin statt. Alle zwei Jahre jedoch wandert die Veranstaltung in eine andere europäische Hauptstadt.

Grand Harbour, Valletta, Malta
In diesem Jahr wird sich die Medienschickeria in Valletta treffen. Dort werden im Mediterranean Conference Centre (MCC) die Europäischen Filmpreise 2012 vergeben.

Am südlichsten Punkt Europas, in Malta, hat es noch immer um die 20 Grad Celsius (plus, versteht sich). Das Meer hat in etwa die gleiche Temperatur – schwimmen ist also durchaus noch möglich.

Aber, was sage ich, ich bin hier, Malta knapp drei Flugstunden entfernt. Doch trotz aller Sehnsucht werde ich nach wie vor den Öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und dem TV im allgemeinen weiterhin aus dem Wege gehen. Soviel Respekt vor sich selber sollte schon sein.

Aber: Es gibt ja das Internet. Und wer statt am Sonntag sich ein Flickwerk von Arte vorsetzen lassen will, kann am Samstag hier gucken.

Wir sehn uns im Kino.
Glück Auf!

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„Er ist wieder da“

"Er ist wieder da", Autor Timur Vermes

Selten so gelacht!

Wer kennt ihn schon, den Timur Vermes? Der Autor  mit ungarischen Wurzeln (der Papa) hat den mit Abstand besten Roman geschrieben, den es derzeit zu lesen gibt und sich so für alle Zeit in meinem Gedächtnis verankert.

Warum? Es geht um Adolf Hitler (A.H.).

Gähn Gähn Gähn… – Sagen Sie.

Ich sage: Unbedingt lesen. Denn wer ein weiteres Stück aus der Erinnerungskultur-Schmiede erwartete, wird unbedingt enttäuscht sein. Das ist auf alle Fälle und unbedingt ein gutes Zeichen.

Tatsächlich hat Vermes ein derart verstörendes – also intelligentes – Werk erstellt, dass einen gruseln möchte. Er hat A.H. im Hier und Jetzt auf einer Wiese mitten in Berlin erwachen lassen – „die Vorseheung war es“ sagt A.H., nachdem er erst mal einige Wochen das scheinbar blühende Deutschland studiert hat. Ganz nebenbei macht er, wie könnte es anders sein, eine fette Karriere beim TV, Grimme-Preis inklusive.

Wie es dazu kommt und vor allem, wie es endet, wird hier natürlich verschwiegen. Nur soviel möchte ich denn doch verraten: Einfach den Prolog „Erwachen in Deutschland“ lesen. Wer den darin enthaltenen ultraschwarzen, ultrabösen gleichwohl brillanten Humor zu goutieren weiß, ist an der richtigen Adresse angekommen. Der Autor hat jedoch – und das ist ihm zugute zu halten – neben all das mit-A.H.-lachen ganz bittere, drastische, da realistische Gedanken des Wiederauferstandenen zum Thema „Juden“ derart ausgearbeitet, wie sie von jenem nach wie vor zu erwarten wären. Und da bleibt das Lachen dann im Halse stecken.

Nur noch ein Hinweis: Etwas Kenntnis der deutschen Geschichte aus der Zeit vor dem „1000jährigen Reich“ wäre hilfreich. Wem die fehlt und wen überhaupt Politik kalt läßt, der wendet sich besser dem in „Er ist wieder da“ so facettenreich geschilderten Medium Fernsehen zu. Oder um Timur Vermes‘ A.H. mal zu Wort kommen zu lassen: „Wie schlimm mußte die Lage also heute sein, wenn das Volk schon am Vormittag mit einer nachgerade heliumleichten Muse bestrahlt wurde?“ (Seite 77) nachdem er sich über die Rolle Heinz Rühmanns und der auch heute noch beliebten „Feuerzangenbowle“ (1944!) auseinander gesetzt hatte.

Wir sehn uns im Kino.
Glück Auf!

von sspicy5 Veröffentlicht in Bücher

„Flashback“

Da hat mich doch ein Buch quasi umgehauen. Die Rede ist von Dan Simmons „Flashback“ (hier den Kommentar von kluseba beachten!). In gewissen Kreisen ob seiner finsteren Zukunftsprognosen heftig verrissen, hat mich das Szenario „begeistert“. Kommt es doch meinen eigenen Vorstellungen einer möglichen Zukunft ziemlich nahe. Allerdings ist diese Superdroge „Flashback“ noch nicht im Umlauf. Aber wer weiß.

Insbesondere die kulturellen Verweise – sei es auf Ernst Jünger, sei es auf Daniel Libeskind – sind ein Hochgenuß.

In Kürze mehr zu diesem großartigen, weil zum Denken provozierenden Werk eines Ausnahme-Dichters.

Wir sehn uns im Kino!
Glück Auf!

von sspicy5 Veröffentlicht in Bücher

Rätsel gelöst

Schon lange habe ich mich gefragt, wieso ein Land mit 2 Billionen Euro (?) Schulden auf den internationalen Geldmärkten noch immer Geld (= neue Schulden) aufnehmen kann.

Jetzt ist dieses Rätsel gelöst.

Wir sind REICH!

4,81 Billionen Euro haben „wir“ (= die Deutschen) gebunkert. In der Tat: Wir sind die wahren Eichhörnchen! Und wo so viele pekuniäre Sicherheiten im Hintergrund stehen, da bekommt man natürlich Kredit. Was wir dafür zahlen? Wer weiß – Sie jedenfalls sind unwissend und ich sowieso.

Da kann unsere Regierung natürlich die eine oder andere Milliarde souverän in der Gegend verteilen. Sieht doch immer gut aus. Bis zur Ausschöpfung des Kreditrahmens (4,81 Billionen) ist ja noch ein wenig Zeit. Nutzen wir sie! Denn: Was weg ist, ist WEG!

Wir sehn uns im Kino
Glück Auf!