Sind so schöne Augen

Da war ich also im Kino und habe mir den Agenten-Thriller „Jack Ryan: Shadow Recruit“ angesehen, basierend auf Tom Clancys Romanen.

Es ist die 5. Leinwandadaption, in der die fiktive Figur Jack Ryan auftritt. Bisher wurde sie von Alec Baldwin, zweimal Harrison Ford und dann Ben Affleck verkörpert. Seitdem ruhte der über die Maßen ergiebige Kino-Stoff.

Bis jetzt Chris Pine in die Rolle des Ausnahme-Agenten mit politischem Potential gesteckt wurde.

Machen wir es kurz: Er ist für mich die Fehlbesetzung des Jahres. So ein niedlicher Sonnyboy, der in einem Surfer-Film Furore machen würde …. und der soll Jack Ryan sein? Das ist wie die Besetzung des Jack Reacher, in den Büchern 1,96 m hoch bei etwas über 100 kg Muskel-Masse, mit Tom Cruise (angeblich 1,70 m).

Wie dem auch sei. Pine, ein netter Jungfrau-Geborener, der als Schauspieler durchaus was kann, versucht alles, um irgendwie „männlich“ rüber zu kommen. Aber wirkt das wirklich verlässlich? Belastbar? Unerschütterlich? Mit Schulter zum Anlehnen?

Da weiß wen Besseres.

Diesem Mann kann frau vertrauen: Jeremy Renner, obwohl er manchmal so traurig aussieht. Dafür hat er wunderschöne Augen … Sein vermeintliches Problem: Ist 9 Jahre älter als Chris Pine und vermutlich deswegen für die zunehmend an Juvenilität interessierten Filmproduzenten inakzeptabel. Jedoch: Er ist ein Steinbock-Geborener (im Jahr des Hundes), DER Verläßlichkeitsgarantie schlechthin. Zudem scheinen „Steinböcke“ mit den Jahren immer jünger zu werden bzw. scheint bei denen die Zeit anders abzulaufen, denken wir an Alt-Kanzler Helmut Schmidt. (Alle, die in ihrem Horoskop den Saturn und damit Gott Chronos, s.a. Kronos, an prominenter Stelle haben, dürften dieses Phänomen bei sich auch feststellen – eigentlich angenehm, das. Nur die Umwelt tut sich teils schwer damit – egal.)

Geeignet wäre auch Kit Harington (noch so ein „Steinbock“), bekannt aus – wem sage ich das? – „Game of Thrones“.

Aber: Uns hat ja wieder mal niemand gefragt. Nehmen wir die Dinge, wie sie sind. Sie dürfen so sein.

Doch gibt es in diesem „Jack Ryan“-Film ein wirkliches Highlight, ein Zitat:

„Wir häufen Reue um uns auf wie Bücher, die wir nicht gelesen haben.“ 

Und allein wegen der darin enthaltenen Poesie werde ich diesen Film dann doch in einigermaßen positiver Erinnerung behalten.

Wir sehn uns im Kino!
Glück Auf!

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„Trauer muß Elektra tragen“

Der Mann, der mir zahllose Stunden voller Spannung, Aufregung und Aha-Momenten beschert hat, ist vor uns auf die andere Seite gegangen.

Tom Clancys Fortgang ist ein herber Verlust für alle Freunde technikbasierter Roman-Fiktionen.

Laßt uns ein Gebet auf den Meister kompromissloser, realitätsnaher Thriller sprechen.

Ruhe in Frieden, Tom Clancy, Ruhe in Frieden.

Wir sehn uns im Kino!

Glück Auf!

Raffinierte Technik: „Ziel erfasst“

Was für ein wendiges Kerlchen: „Kamov Ka-50 Black Shark NATO Code: Hokum“

An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Tom Clancy . Ohne sein neuestes Werk aus der Jack Ryan-Reihe „Ziel erfasst“ hätten der Schwarze Hai und ich uns ja nie kennen lernen können. So aber ist die Liebe da. Schon mit dem ersten Satz seiner aktuellen Arbeit hat mich Clancy aufs Sofa – sagen wir wie es war – genagelt.

Ka-50 Black Shark vs AH-64 Apache
Kamow Ka-50 Tschjornaja Akula (russisch Чёрная акула für schwarzer Hai, NATO-Codename „Hokum-A“)
Kamov KA-50

Stunden später war mal wieder klar: Clancy kann es. Wer sich gerne in technische Niederungen und Finessen von Gerätschaften gleich welcher Art verliert, ist hier genau richtig. Und wer schon immer mal wissen wollte, wie es in Waziristan aussieht oder was sich hinter dem Wort „Dagestan“ verbirgt (eine Republik) ist in diesem akribisch recherchierten Polit-Thriller genau richtig.

Und wer glaubt, dass die in Pakistan geschilderten politischen und sonstigen Verhältnisse auf die blühende Phantasie eines Autors zurückzuführen sind, sollte sich ganz realistisch vergegenwärtigen, dass 1947 Pakistan gegründet wurde, um strenggläubigen Mohammedanern eine Heimat zu bieten (daher auch – in Urdu – der Name „Land der Reinen“).

Doch auch für Anhänger von Beziehungsgeflechten bietet der neue Tom Clancy einiges. So wird die Historie der Familie in der Person von Jack Ryan jr. konsequent weiter geschrieben. Wirklich aasig ist dann allerdings der Schluß, endet das 800-Seiten Werk (deutsche Ausgabe) doch mit einem Cliffhanger, der sofort und unbedingt und auf der Stelle nach dem nächsten Band aus dem Ryan-Universum verlangt.

Jedenfalls ist Tom Clancy ein verlässlicher Erfolgs-Autor, dessen Bücher regelmäßig verfilmt werden, sind sie doch schon Drehbuchgerecht angelegt. Im Dezember kommt denn auch der Film “Jack Ryan” mit Chris Pine als junger Jack Ryan in die Kinos. Jetzt aber mal: Haben wir uns den wirklich sooo vorgestellt?

Wir sehn uns im Kino.
Glück Auf!