Und es begab sich, dass mich der Weg durch die Stadtbücherei führte und mein Schritt zufällig vor einem ausgelegten Buch verharrte, dessen Titelbild mich irritierte.
Nie gehört: Gail Carriger. Und sie hatte innerhalb weniger Jahre – von 2009 bis jetzt – fünf Bücher veröffentlicht, die mir völlig fremd waren. Naja, bis jetzt. Was mich dann aber zum Lesen brachte war dies: Die Lady ist seelenlos! Das ist dann ja mal was ganz neues und verführte mich prompt zum Zugriff. Dieser Zustand bringt ihr ein paar Vor- sowie diverse Nachteile und macht sie zur Zielscheibe vielfältiger Interessen.
Sagen wir es so: Es gibt Vampirbücher und es gibt Werwolfbücher und Mischungen aus beiden (erinnern Sie mich bitte nicht an das populärste davon). Gail Carriger nun hat mit ihrer Lady Alexia eine ganz neue Figur gefunden, die dem Steampunk verpflichtet ist. Damit liegt sie auf der anderen Seite eines von mir sehr geschätzten Genres, dem Cyberpunk.
Wer gerne etwas entdeckt, sollte es hiermit versuchen (unbedingt in der Reihenfolge des Erscheinungsjahres lesen, sonst trübt es den Spaß). Gail Carriger hat mit ihrer Lady Alexia eine Art Walküre des viktorianischen Zeitalters geschaffen, die statt einem Speer tapfer und unverdrossen ihren Sonnenschirm zweckdienlich einzusetzen versteht. Dazu erzählt die Autorin fesselnd und kitschfrei. Klischees werden gekonnt variiert. Und wer einen Satz wie „Solltest Du nicht im Bett liegen und die Romantik einer geschwächten Konstitution genießen“ (Vampir zu Alexia) verstehen und genießen kann, gestaltet mit diesen Bänden genussvoll und gepflegt locker den einen oder anderen Abend.
Titel, der Einfachheit halber auf Amazon verlinkt:
Glühende Dunkelheit (2009)
Brennende Finsternis (2010)
Entflammte Nacht (2010)
Feurige Schatten (2011)
Sengendes Zwielicht (2012)